FOLGE 5
Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich hier unserer monströsen Heimleiter-Villa am Zeuthener See und starre in den großen, kalten Kamin, in dem einst so lustig unsere Technomillionen prasselten. Ein bisschen so wie die Omma im „Landhaus der toten Seelen“, falls jemand außer mir diesen Film kennt und sich dadurch auch ein lebenslanges Trauma vor Chauffeuren und alten Frauen in Sesseln vor Kaminen zugezogen hat.
Es zieht. Der Wind pfeift durch den Schornstein und lässt die Klappen meines künstlichen Herzens mit den Fensterläden im Duett schlagen. Ich friere. Ich, die große und böse Rottenmaier sitze hier und friere!
Okay, ich bin zu faul, um aufzustehen und die Heizung anzustellen – was soll ich denn sonst noch alles machen. Also harre ich stattdessen aus. Harre, friere und warte. Ich werde nicht gehen. Mich aus dem Staub machen wie die anderen sechs Heimleiter. Mein Sitzfleisch ist so zäh wie ein Tofuschnitzel. Ich gehe erst, wenn die Restrealitaet mit mir untergeht.